Das diesjährige Championnat im Schweizer Eishockey ist gestartet. Spektakulär, packend, mitreissend – und auch überraschend. Ajoie mischt vorne mit, Davos startet mit drei Niederlagen nach Penaltyschiessen, Bern sucht das erste Erfolgsrelebnis.
Noch nie spielten derart viele Hochkaräter aus dem Ausland mit den besten Schweizern um den Titel. Eine Reform, die pro Club nun 6 statt bislang 4 Ausländer zulässt, offeriert 28 neue Arbeitsplätze für ausländische Spieler in der National League. Der Ukraine-Krieg hatte zudem Auswirkungen auf die Kontinental Hockey League KHL, der die Ausländer den Rücken zukehrten.
Führt diese Entwicklung dazu, dass es prinzipiell 28 Arbeitsplätze weniger für Schweizer Spieler gibt? Nein, das wäre nicht ganz korrekt. Denn mit dem Aufsteiger Kloten Flyers spielen neu 14 Clubs in der obersten Stärkeklasse, womit das „Stellenangebot“ insgesamt ausgebaut wurde. Und dennoch – junge Spieler haben es künftig nicht einfacher, sich in ein NL-Team hineinzukämpfen und dort zu etablieren. „Vielleicht ist das gar nicht so schlecht“, lässt sich Talentmanager Félicien Du Bois im HCD-Saisonmagazin zitieren. „Wer als Junger top werden will, muss noch mehr investieren.“ Der HCD investiert 1,9 Millionen in den Nachwuchs, der von René Müller geführt wird: „Wir müssen einfach noch besser arbeiten, damit die talentierten Spieler bestehen können.“
Für ältere Spieler wird es bei dieser Konstellation zusehends schwieriger, zum Schluss ihrer Karriere einen Mehrjahresvertrag zu bekommen. Eine Ausnahme war noch Raphael Diaz (36/im Bild), der vor Jahresfrist bei Gottéron einen Vierjahresvertrag unterschreiben konnte. Das war nur möglich, weil der Innerschweizer immer noch zu den besten Schweizer Verteidigern zählt und Leaderqualitäten mitbringt. Andere suchten nach alternativen Lösungen: Justin Krueger (35) erhielt bei Lausanne die Chance, als Assistent des General Managers erste Erfahrungen neben dem Eis zu sammeln. SCB-Legende Beat Gerber (40) kündigte kürzlich an, dass er nach dieser Saison als Material-Verantwortlicher des Grossclubs in den Staff wechsle.
Wenn Platznot droht, sollte man rechtzeitig vorsorgen. Wenn die Flucht nach vorn misslingt, dann braucht es Alternativen. Sein Geld weiterhin im Eishockey zu verdienen, liegt auf der Hand. Aber es gibt auch Wege, die etwas ausserhalb der Komfortzone liegen. So haben einige verdiente NL-Spieler – auch mit NHL-Vergangenheit – in den letzten Jahren auch in ihre eigene Ausbildung investiert. Welche Ansprüche habe ich an meine berufliche Zukunft? Wer ist von mir abhängig, welche Verantwortung trage ich? Kann ich es mir leisten, mir nach dem Karrierenende Zeit zu lassen oder reicht mein erspartes Vermögen nicht aus?
Es ist wichtig, dass man sich diese Fragen im richtigen Zeitpunkt stellt – und dafür auch unabhängigen, aber professionellen Rat holt. Sportlifeone und seine zehn Partner sind genau darauf spezialisiert, Eishockeyspieler mit ihrer Expertise zu unterstützen. Sollten diese Fragen genau jetzt beim Auftakt in die Meisterschaft im Kopf sein, so kann das ein Hemmnis sein. Wer seine eigene Vorstellung hat, wie er seine Zukunft gestalten und modellieren möchte, der spielt garantiert befreiter auf. Freuen wir uns am Spektakel des Schweizer Profi-Eishockeys – in 14 Stadien quer durch die Schweiz!
Martin Zinser