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PAOLO NESPOLI – DIE WELT VON OBEN

Italien von Oben

Juli 1969 –Neil Armstrong setzt als erster Mensch seinen Fuss auf dem Mond. Ein kleiner Schritt für einen Menschen, ein riesiger Schritt für die Menschheit, ist seine Message. Die amerikanische NASA-Expedition Apollo 11 sorgt weltweit für Aufsehen. In Mailand fasziniert das auch einen 12jährigen Schüler. Paolo Nespoli setzt sich in dieser Nacht in den Kopf, dass er auch Astronaut werden will. Alle belächeln ihn, er erntet Spott, niemand nimmt ihn ernst.

Dezember 2017 – Paolo Nespoli beendet seine dritte Raumfahrtmission als Astronaut. Dreimal wurde er von Amerikanern und Russen ins Weltall geschickt, insgesamt verbrachte er 313 Tage zwischen Himmel und Erde, schaute aus 400 km Entfernung auf uns herab. Mit dem unvorstellbaren Tempo von 8 km/Sekunde zischte er in 90 Minuten einmal um den Erdball. Jetzt lachte keiner mehr. Er hatte es allen gezeigt.

Der Weg zur Realisierung seiner Träume war lange und beschwerlich. Nie verlor Paolo aber sein Ziel aus den Augen. Als Fallschirmjäger der italienischen Armee war er eineinhalb Jahre im Kriegsgebiet von Libanon im Einsatz. Die wissenschaftliche Ausbildung am Polytechnic Institute of New York University brachte ihn näher an seine eigenen Vorstellungen. Danach musste er zwei weitere Rückschläge einstecken. Seine den ersten zwei Bewerbungen bei der NASA (1989/1992) scheiterten. 1998 versuchte er es als 41jähriger zum dritten Mal – und erhielt endlich den Zuschlag im Vergleich mit 5000 Konkurrenten. Die Ausbildung zum Astronauten, das harte Training und Weiterbildung sowie weitere Selektionen standen erst noch bevor. Paolo ging seinen Weg beharrlich weiter. 2007 ist er am Ziel seiner Träume. Er fliegt mit dem Space Shuttle zur Raumstation STS-120 – 38 Jahre nach der ersten Mondlandung, dem Ausgangspunkt seiner Träume.

Paolo Nespoli erzählte seine Geschichte der Beharrlichkeit, die er mit faszinierenden Bildern dokumentierte, kürzlich vor Leistungssportlern am „Ticino Day“ von sportlifeone. Es gibt zahlreiche Parallelen, die Referent und Zuhörer verbinden; Ziele hartnäckig verfolgen, bei Widerständen nie aufgeben, kämpfen, leiden. Der italienische Astronaut, mit 65 Jahren heute im wohlverdienten Ruhestand, hat alle inspiriert.

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